Nein! Obwohl… Ja… natürlich werde ich Sterben…. Aber ich hoffe nicht so bald. Aber ich habe Eure Aufmerksamkeit… Das wollte ich 😉 Ich habe ja letztes Jahr dem Hospiz in MindenHospiz in Minden etliche Bilder von mir geschenkt. Im dem Zusammenhang habe ich dann gemerkt das viele gar nicht wissen wobei es in einem HospizHospiz […]

Sterben ist Scheiße! Sterben ist Scheiße!

Nein!

Obwohl… Ja… natürlich werde ich Sterben….

Aber ich hoffe nicht so bald. Aber ich habe Eure Aufmerksamkeit… Das wollte ich 😉

Ich habe ja letztes Jahr dem Hospiz in MindenHospiz in Minden etliche Bilder von mir geschenkt.

Im dem Zusammenhang habe ich dann gemerkt das viele gar nicht wissen wobei es in einem HospizHospiz eigentlich geht.

Nun ja… die „Technischen“ Informationen zu dem Thema kann man sich ergoogeln.

Mich interessiert aber mehr noch was dahintersteckt.

Also hab ich mich mal mit dem Leiter der Pflege Abteilung (Heiko Bölling) hingesetzt und ich habe mal versucht den Kern der Geschichte zu ergründen.

Einer der wichtigsten Aspekte wie ich finde, man ist dort Gast und kein Patient.

Natürlich wird man dort gepflegt. Tatsächlich besteht die Arbeit der Pflegekräfte zu über 50% eher aus reden und betreuen.

Die Gäste wissen warum sie dort sind und sind zumeist mit sich im Reinen. Als Angehöriger ist es da oftmals schwieriger mit der Situation umzugehen. Auch das bindet das Personal und gehört zu den täglichen Aufgaben. Natürlich gibt es auf Wunsch Betreuung eines Seelsorgers.

Ein Hospiz möchte den Gästen einen würdigen und angenehmen Abschied bereiten. Das beinhaltet auch die Erfüllung letzter Wünsche, soweit sie erfüllbar sind.

Sei es dass das eigene Haustier an der Seite sein soll (JA… Hund, Katze, Maus… das ist kein Krankenhaus. Man muss halt nur jemanden haben der sich drum kümmert, Gassi gehen kann da keiner) oder man noch mal ein Bier trinken möchte.

Ein Hospiz ist kein Krankenhaus.

Man geht dort hin um zu Sterben. Das klingt zwar hart ist aber nach der Geburt das einzige was wir alle gemein haben.

Ich bin jetzt schon einige Male dort gewesen und was mir immer wieder aufgefallen ist… die Stimmung ist nicht erdrückend… es wird mal ein Spaß gemacht und natürlich auch gelacht.

Das wird sicher in dem Moment anders sein wenn ein Gast das Haus verlässt… aber die Gäste sollen so viel Normalität haben wie irgend geht. Dazu gehört auch das Lachen.

Bei meinem ersten Besuch nach der Eröffnung im August war ich mir auch unsicher… wie gehe ich da jetzt rein… wie zu einer Beerdigung… wie wird die Stimmung sein… wie auf einem Friedhof?

NEIN… Da herrscht das Leben… die Gäste leben… wer stirbt, verlässt das Haus.

Aber sie hatten noch die beste Zeit die man ihnen dort bieten konnte. Und wenn ich ehrlich bin… der Gedanke, auch in der Situationen Leute um mich zu haben, die auch mal ein Spaß machen oder über einen Spruch auch lachen, ist mir lieber uns sympathischer als die Stimmung auf einem Friedhof.

Das Hospiz in Minden kann 12 Gäste betreuen… das bedeutet, dass dort im Laufe eines Jahres ca. 160 bis 180 Menschen sterben. Der durchschnittliche Gast hat eine Aufenthaltsdauer von ca. 18 Tagen.

So in nackten Zahlen ausgedrückt eher erdrückend und kalt.

Aber das ist halt das Leben.

Heiko macht das, weil es ihm eine Herzensangelegenheit ist, den Gästen eine würdige und entspannte letzte Zeit zu ermöglichen. Er erzählte auch davon, dass man gleich irgendwie Teil der Familie ist und dann natürlich auch Gespräche mit den Gästen hat, die sicher in der Extremsituation weit über die Gespräche hinaus gehen, die man vielleicht im Krankenhaus als Pflegekraft haben kann. Die Zeit hat man dort… was sich natürlich auch in einem deutlich höheren Personalschlüssel wiederspiegelt als man ihm z.B. in der Altenpflege hat.

Ein Thema, das dann oft auf den Tisch kommt ist, ob man etwas bereut. Heiko bekommt dann oft zu hören, dass man bereut etwas nicht gemacht zu haben… eine Reise, ein Fallschirmsprung oder was für Gelegenheiten man sonst so hat vorbei ziehen lassen.

Und ja… natürlich bewegt einen das wenn man dort arbeitet… und lässt einen sicher auch anders auf Dinge blicken.

Und natürlich gibt es auch die Betreuung für die Mitarbeiter… wobei man ja nie alleine ist sondern in einem Kollektiv. Man spricht miteinander, man hat auch bei Extremsituationen Fallbesprechungen, wie man mit bestimmten Situationen umgehen soll oder kann und zu guter Letzt auch Seelsorger und Psychologische Betreuung in Anspruch nehmen.

So schlimm der Tot auch ist… schön das es solche Einrichtungen gibt…

Und… Heiko… fahr endlich nach Wacken! 😉

ACH JA…

So ein Hospitz muss sich zu einem Teil aus Spenden finanzieren…

Dort soll kein Geschäft mit dem Tot gemacht werden…

… wird auch nicht… es wird sich gekümmert!